Fassadendämmung

Konstruktionsvorschlag

mit Stopfhanf ST 50

DatenblattFassade mit ST50

Das Bauvorhaben findet vor: einen Altbestand eines Mauerwerk mit bestehendem Kalk-Zement-Putz oder mit unverputztem Hartbrandklinker; oder
einen Neubau aus Hochlochziegeln nach DIN V 105 unverputzt; oder
einen Bestandsbau aus Kalksandstein oder Porenbeton-Steinen.

Am massiven Bestand wird eine Hilfskonstruktion aus Kantholz montiert. Eine Sparschalung quer auf diesen Kanthölzern wird im Maß der Putzträgerplatten befestigt.
Hinter die Sparschalung wird der Stopfhanf ST 50 geklemmt.
Abschließend werden die Putzträgerplatten montiert, welche mit einem Haftputz, ggf. mit Armierungsgewebe, grundiert werden. Der Dekorputz oder Dekoranstrich ist eine individuelle Entscheidung.


Konstruktionsvorschlag


Feuchtebilanz
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Aktiva

  • Bauwerksfeuchte: Die Bauwerksfeuchte des Bestandes muss überprüft werden. Grundsätzlich gild auch hier, wie überall: nasse Bauteile sollten NICHT gedämmt werden.
  • Wasserzurückhaltung: Von einer Wasserzurückhaltung sind einige Materialien besonders betroffen, beispielsweise Kalksandstein oder Gussbeton. Hier ist zu beachten, dass keine wasserabweisenden Schichten eine Austrocknung erschweren.
  • Materialfeuchte: Durch Regen wird regelmäßig der Außenputz nass. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass selbst der beste Durchdringungsschutz nicht verhindert, dass die Putzträger-Dämmplatte kapillar durchfeuchtet. Da auf kondentatbegünstigende Grenzflächen verzichtet wurde, ist ein Kondenzfilm unwahrscheinlich. Die Hanfdämmung Stopfhanf ST nimmt übermäßige Mengen der Feuchtigkeit bedingt auf, was die Feuchtemenge der Holzweichfaser entlastet. Die Lage des Gebäudes entscheidet, ob der Außenputz durch Wind die Feuchtigkeit wieder abtransportieren kann und nach Diffusion aus den Dämmschichten in den Außenputz die Fassadendämmung wieder abtrocknet.

Passiva

  • Baufeuchte: Baufeuchte wird in den Haftputz sowie in den Dekorutz oder Anstrich eingetragen, der aber günstig abtrocken kann.
  • Ficksche Diffusion: Feuchtigkeit aus dem Innenraum kann über Ficksche Diffusion in den massiven Bestand eindringen. Der Widerstand gegen Ficksche Diffusion des Bestandes ist mit sdinnen = 19 m gegenüber sdaussen = 0,3 m jedoch überaus deutlich, sodass keine kritische Materialfeuchte der Stopfhanf zu erwarten ist (Erfüllung der Herstellerbedingung).
  • Taupunkt: Feuchtigkeit, die aus dem Innenraum in das Bauteil diffundiert, kann durch massive Baustoffe hindurch bis in die Dämmung geraten. Dieses führt nicht zur Kondensatbildung am "Glasertaupunkt". Jedoch kann es zu einer erhöhten Materialfeuchte im Hanf führen. Es ist durch eine diffusionsoffene Bauweise ein Verdunsten nach gewährleistet. Hinderlich kann hier aber eine beschattete und windgeschützte Lage in feuchter Umgebung sein.
  • Eine hygrothermischen Simmulation oder der fachlichen Beurteilung vor ist zu empfehlen. Dabei sind nicht nur Regen, Wind, Sonneneinstrahlung zu betrachten, sondern auch der Standort. Steht das Haus mitten im Wald? im Moor? direkt an der Nordsee?

}


Auschreibungsbeispiel


001 Fassadengerüst - Arbeitsgerüst für Fassadenarbeiten und Dacharbeiten, oberste Gerüstlage höhengerecht erstellen nach DIN 4420/4 - Belagsbreite über 0,6 m - flächenbez. Nutzgewicht 2 kN/m² - Grundeinsatzzeit bis 4 Wochen .......... lfm 002 Kanthölzer (Wandlattung) auf Mauerwerk - Kanthölzer auf Mauerwerk mit Fischer-Dübeln montieren. - Wandlattung senkrecht, Abstand ca. 100 cm - Dübel: SXR 10x230, Anzahl gemäß Zulassung (ca. 2,2 /m²) - Holz: 60 x 120, FiTaKi S 10, Feuchte max 18 % .......... lfm 003 Sparschalung auf Wandlattung - Sparschalung auf Holzunterkonstruktion (Wandlattung) aus rauen besäumten Brettern mit Schrauben montieren. - Holz: Dicke 22 mm, Breite ca. 100mm, Feuchte max 18 % - Sparschalung quer - Abstand: Plattenmaß/2 (29 - 35 cm) .......... m² 004 Stopfhanf ST 50 zwischen Sparschalung - Wärmedämmung aus Stopfhanf ST 50, nicht durckbeansprucht, zwischen Lagerhölzer und Sparschalung setzungssicher einbauen. - Dämmdichte: 50 kg/m³ Dämmstärke .......... m² .......... m² 005 Holzweichfaserplatten - Holzweichfaserplatten liefern - auf Sparschalung befestigen und verkleben. - Qualität: steico-Universal 22 mm oder Äquivalentes .......... m² 006 Armierung von Wandflächen - Armierungsmörtel "Bia-NHL-Haftputz", 5 mm dick, auf Holzweichfaserplatte auftragen, eben verziehen. - Vor allen Öffnungsecken ca. 30 x 50 cm große Gewebestreifen in Nassmörtel eindrücken. - Anschließend ganzflächig Armierungsgewebe, mit 10 cm Stoßüberlappung, einbetten. - Vor Weiterarbeit mind. 8 Tage trocknen lassen. .......... m² 007 Armierung von Ecken - Gewebeeckwinkel als Kantenschutz in Armierung einbauen .......... lfm 008 Putzbeschichtung im Außenbereich - Putzgrund gut vornässen, "Bia-NHL-Feinputz" auftragen und eben verziehen. - alternativ: mit Tiefengrund und mit wetterbeständiger Farbe .......... m² 009 Abdeckungen/Fensterbleche/Mauerabdeckbleche - Regensicherer Abschluss der Fassadendämmung, Tropfkante mit nach unten umgelegter Falz und zusätzlich hinterer Aufkantung zur Wand liefern. - Auf dem Untergrund fachgerecht befestigen und am Blechstoß vernieten. .......... m²

Erfahrungswerte für Handwerksbetriebe

Bei Dämmstärke 14 cm kalkulieren Sie bitte 7 - 8 min/qm. Mit einem 30-kg-Ballen dämmen Sie 4,2 qm.

  • öffnen der Ballen und Verpackungsmaterial entfernen
  • Hanf mit beiden Händen ohne Kraft hinter die Sparschalung klemmen
  • in den Ecken sorgfältig stopfen
  • optische Kontrolle der Füllmenge
  • an Anschlüssen, Fenstern und am Fassadenrand mit größerer Aufmerksamkeit