Staubläuse in der Wohnung

Staubläuse sind feuchteanzeigenden Insekten. Der Name bedeutet: Die Staublaus ernährt sich von "Staub". Genauer gesagt, von organischen Resten Myzelresten, Sporen, Flechten, Resten von Algen und Bakterien, abgebauter Zellulose, nasser Hemicellulose, etc. Staub klingt vielleicht nach "trocken"? Doch im Gegenteil. Staubläuse sind feuchteanzeigende Insekten. Sie benötigen feuchte oder nasse Nahrung.

Staubläuse gibt es nahezu in jedem Lebensmittellager, auf nahezu jeder Baustelle.
Massenhaft treten sie auf, wenn Feuchtigkeit und Wärme zusammentreffen.

  • Grund 1: Baufeuchte oder Restfeuchte nach einem Bauvorhaben (3 Jahre und mehr)
  • Grund 2: Keller (1-2 Jahre nach dem Dämmen einer Kellerdecke)
  • Grund 3: Wasserschaden
  • Maßnahme: Nässeeintritt beseitigen und austrocknen
  • akute Bekämpfung: Staubsauger

Bitte versprühen Sie KEIN Gift.

Nur Staubsauger und ggf. Teebaumöl oder Lavendelöl.

Staubläuse sind 0,3 bis 1,3 mm groß.
Sie sind ungefährlich; sie sind KEINE Schädlinge; sie sind keine Läuse.
Staubläuse sind nicht giftig, gehen nicht auf den Menschen; sie können weder Kleinkindern, noch Kranken oder Greisen gefährlich werden.
Sie ernährt sich scheinbar von Staub und sind auch harmlos wie Staub. Vielleicht sind sie in der Wohnung mit Obstfliegen vergleichbar. Sie tauchen auf, irritieren, aber sonst nichts. Darum: Bitte keine Panik.

Staubläuse leben in Lebensmittellagern und in Bibliotheken, aber auch auf nassen Holzfasern, feuchtem Papier, nassem Stroh oder feuchtem Totholz. Man findet sie beispielsweise unter Baumrinde, in klammen Büchern (daher auch: Bibliothekslaus), sogar in Vogelnestern. Natürlich können Sie auch auf nassem Holz oder in Dämmstoffen vorhanden sein, wenn dieser durch Lagerung feucht wurde und längere Zeit feucht blieben.
Staubläuse können vielfältig in Wohnungen gelangen, über Lebensmittel aus dem Supermarkt, während der Bauphase oder mit dem Kaminholz.

Es gibt zwei Ursachen für Staubläuse in der Wohnung:

  • Baufeuchte nach Neubau oder Rekomaßnahmen
  • Bauschäden mit Nässeeinbruch (defekte Regenrinne o.ä.)

Staubläuse sind im Grunde auf jeder Baustelle, da entweder mit Wasser gearbeitet wird, oder aber wenn gelagerte Baustoffe etwas zu viel Feuchtigkeit abbekommen haben. Da Frostperioden, in denen Staubläuse nicht überleben können, immer seltener werden, können immer einzelne Exemplare überleben, die wieder Populationen bilden, sobald nasses Holz, feuchtes Papier oder klamme Bücher im Warmen gelagert werden.
Wenn nach wenigen Monaten der Baukörper vollständig abtrocknet ist, begeben sich die Staubläuse auf Wandderschaft nach neuen Lebensräumen. Die Lebensräume, die sie suchen, sind: nasses Holz, feuchtes Papier, klamme Bücher.
Wass tun? Staubsauger!

Staubläuse im Neubau:

  • Werden zellulosehaltige Baustoffe verbaut, die - wie auch immer - partiell nass waren, wurden diesen unmittelbar nach dem Einbau keine Trocknung ermöglicht, so bildet sich an diesen nassen Stellen im verbauten Teil ein Population von Staubläusen oder andere feuchteanzeigenden Insekten. Bei diffusionsoffener Bauweise trocknen partiell nasse Baustoffe im Laufe eines Sommers. Folglich fehlt den Staubläusen der Lebensraum. Es beginnt eine Massenflucht. Diese kann Wochen dauern.

Staubläuse sind Indikatoren für Feuchteschäden am Bau. Hier Beispiele aus der Praxis:

  • Bps. 1) Der Fußboden über einem Keller mit irgend einem Dämmstoff, nicht unbedingt nur mit einem Zellulosematerial gedämmt. Der Dämmstoff nimmt ungeschützt die Feuchtigkeit auf, Staubläuse siedeln sich an. Besonders gefährdet sind Dämmstoffe aus Papierhäcksel, Holzfasern, Hobelspänen; aber im Grunde alle Dämmstoffe, gleich ob Hanf, Styropor,
  • Bsp. 2) Fassade mit Holzweichfaserplatten gedämmt, aber nicht mehr vor dem Herbst verputzt. Regen durchfeuchtet die Holzweichfaserplatten, es entsteht ein Myzelrasen zum Mauerwerk, dort ist es feucht und warm, es siedeln sich Staubläuse an. Im Frühling wird verputzt, im Sommer trocknen die Dämmplatten vollständig ab, den Staubläusen wird die Nahrung entzogen: die Staubläuse gehen auf die Wanderschaft nach neuen Nahrungsquellen.
  • Bsp. 3) Ein Kaltdach wird gedämmt (gleich welcher Dämmstoff), die Schornstein-Dach-Dichtung ist nicht korrekt, es tritt Wasser ein und durchfeuchtet die Dämmung: es ist warm und nass, Staubläuse siedeln sich an. Mineralwolle oder sonst was.
  • Bsp. 4) Auf der Bodenplatte wurde eine Folie als Wanne verlegt, in diese Folienwanne eine Dämmung (egal welche). Es kommt zu einem Wasserschaden, der in die Dämmung gelangt, es bildet sich ein feuchtes Klima, Staubläuse siedeln sich an.
  • Bsp. 5) In einen Dämmraum wird eine strohartige Dämmung gefüllt. Nach einigen Monaten zeigen sich Staubläuse. Was geschah? Aus irgendeinem Grund gelangte Nässe in die Dämmung, vielleicht durch sehr langsamer Trocknung nach Feuchtigkeit von Nassestrich-Arbeiten oder Innen-Putz-Arbeiten. Nun bleibt vllt die Staublausbelastung länger als normal. Stroh hat eine starke Cuticula, ein wachsartiger Überzug des Stängels, die verurscht, dass Wasser einen Film auf der Cuticula bildet. Wenn Stroh auf Stroh liegt, dann liegt Cuticula auf Cuticula. Wenn nun ein Wasserschaden nicht bemerkt wird, Nässe in die Strohdämmung gelangt, so trocknet der Wasserfilm in der Schicht Stroh auf Stroh sehr schlecht ab, er wird sozusagen geschüzt. Die Staubläuse überleben in der Strohdämmung länger als in anderen Dämmstoffen, weil die Nässe schlechter austrocknet. Trotzdem kommt es nur darauf an, die Ursache der Nässe zu beseitigen.

Gibt es Staubläuse, so hilft nur Austrocknen und Heizen!
Beim Austrocknen wird die Nahrungsgrundlage genommen, es kommt zur Massenflucht auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen. Trocknet also die Brutstätte eine Staubläusepopulation aus, dann findet man die Staubläuse auf Wanderschaft in der Wohnung.
Das Problem ist beendet, wenn die Population ausstirbt.

Keine Panik! Bitte keine Insektizide!

Näheres zu Staubläusen:
Staubläuse sind kleinen Insekten, haben keine Flügel und sind 0,3 bis 1,5 mm groß. Aus den Eiern schlüpfen Larven, es sind KEINE Läuse. Je nach Art benötigen Weibchen unter warmen Bedingungen 16 bis 25 Tage zur Entwicklung, Männchen etwas weniger. Ausgewachsen leben die Staubläuse 20 bis 80 Tage. Zumeist lieben Staubläuse Wärme, benötigen jedoch Feuchtigkeit und können nur ab 40% Luftfeuchtigkeit überleben. Daher suchen sie feuchte Räume in gut beheizten Häusern.

Staubläuse werden in Wohnungen aufgrund ihrer Größe oft gar nicht bemerkt, obwohl sie sich in vielen Räumen aufhalten können. Oft findet man Staubläuse = Bücherläuse = Bibliotheksläuse in Büchern, die an einer kalten Außenwand stehen. Der Schaden an den Büchern entsteht nicht durch Staubläuse, sondern durch Feuchtigkeit. Lästig werden Staubläuse, wenn es zur Massenflucht kommt, was jedoch meist mit dem langsamen Sterben einer Polpulation verbunden ist. Staubläuse werden oft bei Einkäufen über den Supermarkt aus Waren- oder Getreidelagern mit nach Hause gebracht. Auch im Getreidelager sind nicht die Staubläuse Schaden verursachend, sondern Nässe im Getreide. Gesundheitsgefahren bestehen nicht.

Wie wird die Staub- und Bücherlaus bekämpft?

In Getreidelagern ist die Bekämpfung schwierig, da die Insekten resistent gegen zahlreiche Insektizide geworden sind. In Wohnungen und Häusern sollte zunächst das Grundproblem, also Feuchtigkeit, kontrolliert bzw. eliminiert werden. Zunächst muss die Ursache der Feuchtigkeit behoben werden. Dann muss die Feuchtigkeit aus dem Baukörper raus! Die Wände müssen trockengelegt werden.
Eine direkte Bekämpfung mit Insektiziden ist zwecklos. Bei akuter Belästigung während einer Massenflucht hilft nur der Staubsauger. Polulationen sterben bei normalem Raumklima und trockenen Baukörpern rasch ab. Auch trockene Hitze oder Kälte lässt die Staubläuse rasch absterben.

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